„Sicherheit oder Frieden? Zielkonflikte europäischer Außenpolitik“

Der Titel des Vortrags deutet schon das Dilemma an: Warum entweder oder und warum nicht beides, Sicherheit und Frieden, ein Herzenswusch nicht nur der Deutschen, sondern der Menschen weltweit?

 

Frieden und Sicherheit lassen sich als zwei unterschiedliche politische Deutungsmuster verstehen, mit denen jeweils unterschiedliche politische Optionen und strategische Repertoires verbunden sind. Dementsprechend werden Frieden- und Sicherheitspolitik als außenpolitische Alternativen verstanden, auf Interessendivergenzen und Konflikte zu reagieren.
Während Friedenspolitik die Kooperation zwischen Akteuren akzentuiert, richtet Sicherheitspolitik die politisch folgenreiche Aufmerksamkeit auf Gefahren und Bedrohungen.

Deutsche und europäische Außenpolitik steht demzufolge vor der grundsätzlichen Entscheidung, dem Primat des Friedens oder der Sicherheit zu folgen.

Vor diesem Hintergrund ordnet Prof. Bonacker jüngste außenpolitische Entwicklungen ein und bewertet sie. Beleuchtet werden dabei insbesondere das von der Bundesregierung vorgelegte Konzept der zivilen Krisenprävention sowie die neue außenpolitische Verantwortungsrhetorik, mit der die Forderung einer Führungsrolle Deutschlands in der europäischen Außenpolitik einhergeht.

Der Referent Thorsten Bonacker ist Professor am Zentrum für Konfliktforschung an der Philipps-Universität Marburg.

In Bremen geboren, studierte er Soziologie, Psychologie, Philosophie und Ethnologie/Kulturwissenschaften an der Philipps-Universität Marburg, promovierte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, wo er im Anschluss die Vertretung einer Professur für Soziologie übernahm. Nach einer Juniorprofessor für Friedens- und Konfliktforschung am Zentrum für Konfliktforschung an der Uni Marburg ist er dort seit 2008 ordentlicher Professor für Friedens- und Konfliktforschung.

 

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